St.-Marien-Kirche Ribnitz
Ganz gleich aus welcher Richtung man nach Ribnitz kommt, die St.-Marien-Kirche mit ihrem wuchtigen Turm zieht die Blicke auf sich.
Um 1220 - 1230 erbaut, war sie im Ursprung eine turmlose Hallenkirche, ein quadratisch spätromanischer Backsteinbau. Die St.-Marien-Kirche verlangt ihrem Betrachter ein Aufschauen ab und so wird an dieser Stelle auf einen Rundbogenfries im Westteil verwiesen, der ehemals die Kirche umlief. Der Anbau zweier Kapellen auf der Nordseite ist ebenfalls noch im Mauerwerk zu erkennen. Zu beiden Seiten waren im ältesten, dem Westteil der Kirche, Querschiffe angelegt, diese wurden 1803/04 abgetragen.
Drei große Stadtbrände zerstörten die Kirche immer wieder. Nach dem Stadtbrand von 1455 wurde die Kirche nach Osten hin erweitert und der Chor angebaut. Auch der Turm ist nach 1455 errichtet worden und war ursprünglich sogar 100 m hoch, kupfergedeckt und galt als Seemarkierungszeichen. Seine jetzige Dachform erhielt der Turm 1818/19. Kuppel und Laterne sind von 1841. Der letzte große Stadtbrand von 1759 ließ von der Kirche nur noch die Grundmauern stehen.
Der Wiederaufbau begann 1766 und dauerte bis 1789, doch konnte die Kirche schon 1769 geweiht werden und die Gottesdienste, die man solange in der Klosterkirche feierte, konnten nun wieder hier gehalten werden.
Zahlreiche Sanierungsarbeiten - bis in die jüngste Vergangenheit - trugen dazu bei, dass die Kirche nicht nur als Gotteshaus erhalten blieb, sondern sich auch als Kulturstätte präsentiert.
Die 1994 neu geweihte Jehmlich-Orgel war die Voraussetzung für die Konzertreihe „Ribnitzer Orgelsommer“, die alljährlich von Mitte Juni bis Ende August aufgeführt wird. Weitere musikalische Höhepunkte bis hin zur Aufführung des Weihnachtsoratoriums gehören hier zum Kulturprogramm.
Seit 1998 kann auch der Turm wieder bestiegen werden. Er gewährt in einer Höhe von ca. 45 m einen schönen Blick in die Umgebung bis hin zur Ostsee. Allerdings sind zuvor 214 Stufen zu überwinden. Der Turm ist bis zur Spitze des Kreuzes rund 60 m hoch.